SEOkomm 2017 Recap direkt aus Salzburg


Recap SEOkomm

Die diesjährige SEOkomm 2017 wurde von Uschi und Oliver Hauser mit der Info gestartet, dass bei dieser 7. Auflage, wieder ein Besucherrekord aufgestellt wurde.

Über 900 Besucher sind in diesem Jahr in Salzburg, um auf 3 parallelen Tracks spannenden Insights für SEO (https://www.seokomm.at/agenda/)aufzunehmen.

Second Elements war mit einigen Kollegen bereits gestern auf der OMX unterwegs, wo ebenfalls mit über 800 Besuchern die Trends im Online Marketing diskutiert wurden.

Heute auf der SEOkomm startete Markus Tandler mit einer brandneuen Keynote mit erneutem Slidegewitter mit einer unglaublichen Menge von 420 Slides.

Markus Tandler: Keynote „Position Zero“

Markus berichtete zu allererst über den sehr erfolgsreichen Relaunch seines Tools onpage.org zu ryte.com. Dabei zeigte er, wie das eigene Tool beim Bilden von Redirects genutzt werden konnte.

Dann ging er über zu den gewohnt innovativen Themen seiner Vorträge und ging auf die heutige Relevanz der CTR als wichtiger Rankingfaktor in den SERPS ein.

Bei Untersuchung der CTR im Zusammenhang mit der Rankingposition zeigte Markus auf, dass eine niedrige CTR von einem Top3 Ranking innerhalb von einigen Tagen auf die hinteren Plätze der ersten Seite führt. Was heißt das also? User-Signale sind im SEO enorm wichtig, damit die technische, redaktionelle und linkoptimierte Vorgehensweise von einer einmaligen Rankingchance zu einem nachhaltigen guten Ranking werden kann.

Dann erklärte Markus seine Sicht auf den KBT, den Knowledge based Trust. Google bringt hier durch eine n-gram Analyse Daten zusammen, die wahrheitsgemäß zusammen gehören. Dabei geht Google so vor, dass die inhaltlichen Daten der vordersten Positionen in ein Verhältnis gesetzt werden.

Kommt nun eine weitere Website zu diesem Thema hinzu, prüft Google, ob die Aussagen (grob auch Keywords) im gleichen Verhältnis zueinander stehen, wie bei den bestehenden vorderen Seiten. Diese Ausgangsdatenbasis wird als Referenzwert in der Vertrauensbildung angesehen und mit der neuen Seite verglichen.

Bei der Masse an Slides kam Markus dann auch schnell zum Thema Speed, also Ladezeitoptimierung. Er sagte, dass das Warten auf eine langsame Website auf dem Smartphone zu mehr Stress führt, als das Schauen eines Horror-Films. Er zeigt auf, dass Google das Thema AMP immer mehr pushen möchte und noch verständlicher für den Nutzer darstellen möchte.

Nun werden AMP-Sites als „Instant“ gekennzeichnet. Mittlerweile gibt es 25 Millionen indexierten AMP Sites, auch von großen Shops, wie Zalando oder Rakuten.Google pusht AMP-Sites also immer weiter und unterstützt den Trend dieses bei Google gehosteten Formats.Ein weiteres Trendthema wurde mit Mobile und insbesondere dem Mobile First Ansatz angesprochen. Markus zeigte Analysedaten, die zeigen, dass Trafficwachstumsraten im Desktop branchenübergreifend zwar vorhanden sind, aber das große Plus an Traffic im Zuwachs immer durch Mobile kommen. Es wird also immer deutlicher, dass ein Mobile First Ansatz absolut sinnvoll ist, um mehr Trafficwachstum zu generieren.

Dann zeigte Markus seine Zukunftsprognose auf: Er berichtete, dass ein Google ein Ranking ohne URLs anstreben wird. Seine Untersuchungen ergaben, dass lediglich ca. 10% aler Daten über URLs verfügen. Daten aus Apps, APIs, XML Feeds, AMP-Sites, PWAs oder Productfeeds kommen ohne URLs aus. Da Google immer die relevantesten Informationen und Daten auf die Fragen der Nutzer antworten möchte, bezieht Google diese Daten immer mehr ein. Dabei spielt wieder Thema Speed eine entscheidende Rolle. Langsame Abfragen kosten extrem viel Zeit und damit Serverkapazität. Um diese Kosten zu sparen, fokussiert Google die Google Cloud und das Hosting von Daten in dieser unternehmenseigenen Cloud.

So könnte es bald statt Mobile First Indexing „Google Cloud First Indexing“. Hier hat Google noch weitere Vorteile: Sämtliche Interaktivitäten könnte Google direkt auswerten.

In diesem Zusammenhang fasst Markus das Thema Local ebenfalls auf. Mit Cloud indexed Site hat Google die Möglichkeit bei lokalen Suchanfragen (z.B. „Wo ist die nächste Pizza?“) auch prüfen kann, ob der User tatsächlich hingegangen ist. Mit den vorhanden 70% Zugriff auf Kreditkartenabrechnungen der USA kann Google dies schnell sogar nachträglich bewerten.

Google ist immens an dem Aufbau der eigenen Cloud bemüht. In den letzten zwei Jahren wurden 90% aller weltweit verfügbaren Daten generiert. Bei diesem Datenwachstum wird das Thema Indexierung zu einer sehr großen Aufgabe, die bei Cloud Indexierung schnell gelöst wäre.

Darüber hinaus zeigte Markus auf, dass 70% des gesamten Traffics durch Bots und Scraper entstehen und nur 30% durch reale User. Diese 70% möchte Google immens reduzieren. Der Trend geht ebenfalls dahin, dass prognostiziert 50% des Traffics in 2020 bereits Voice Search Anfragen sein werden.

Google reagiert auf diesen Trends und pusht Google Answers immer weiter. Das Ranking bei Google Answers wird durch die Position des Feature Snippets vor den Websites auch als Position Zero bezeichnet. Hier bietet sich enormes Potenzial. Um hier zu erscheinen sollte man das Tool „Answer the Public“ nutzen. Hier gilt die Frage in den Seitentitel schreiben und die Antwort mit 40 bis 60 Wörten in die Website. Die Anpassung kann dann mit Fetch & Render aus der Search Console gepusht werden.

Sebastian Erlhofer: Datenorientierte SEO mit Fokus auf die Google Search Console

Seokomm datenorientiertes SEO
Sebastian Erlhofer auf der SEOkomm 2017

Sebastian spricht davon, dass Big Data oder gar Smart Data in aller Munde ist. Jedoch steht vielen Unternehmen von mittlerer oder kleiner Größe diese Datengrundlage in kleinerem Umfang zur Verfügung. Man sollte also als Einstieg erstmal mit Small oder Medium Data starten, denn hier ist genug zu tun.

Dabei zeigt er folgende Möglichkeiten auf:

Seokomm datenorientiertes SEO 2
Quicktipps von Sebastian Erlhofer zum Thema Search Console

1. Ideen mit Daten bewerten

Meist bestehen mehrere Optimierungsideen für Websites. Oft werden diese nach reinem Bauchgefühl bewertet und priorisiert. Dies sollte geändert werden. Man sollte die Ideen mit Daten bewerten und dann erst umsetzen. Dies ist eine ganz entscheidende Änderung.

2. Alerting nach Regeln einführen

Selbst mit Small und Medium Data kann man automatisierte Regeln erstellen, die einem viel Arbeit und manuelle Analysen ersparen kann.

3. Datenanalyse empfehlt weitere Daten

Drittanbieter wie Crawler können mit ihren Daten extrem viel Zeit sparen und sollten wiederkehrend betrachtet werden. In diesem Bereich erwähnte Sebastian, dass die Google Search lediglich 1.000 URLs pro Tag erfasst. Besitzt die eigene Site mehr als diese Menge an URLs, sollte man prüfen, ob man zusätzlich weitere Search Console Accounts anlegen kann, z.B. auf Ordner-Ebene.

Markus Vollmert: Shops mit Analytics E-Commerce Tracking optimieren

Seokomm Analytics E-Commerce
Markus Vollmert auf der SEOkomm 2017

Markus zeigte in seinem Vortrag 7 relevante Punkte auf, wie aktuelle Tracking-Grundlagen mit Google Analytics aussehen sollte.

1. Enhanced E-Commerce

Seokomm Enhanced E-Commerce
Markus Vollmert zur Customer Journey

Neben eingerichteten Zielen für Lead-Sites spielen im E-Commerce trichterbasierte Trackings die entscheidende Rolle. Markus erläutert die Möglichkeiten, die Google Analytics mit dem Enhanced E-Commerce Tracking bietet. Er zeigt sehr viele Beispiele, wie Impressions im Shops mit Actions, wie Warenkorb-Aktionen verknüpft und auswertet werden können. Grundlage dafür: Enhanced E-Commerce Tracking.

2. Kaufverhalten

Hier können eigene Trichter, die durch selbst erstellte Segmente entstehen sehr relevante Wettbewerbsvorteile generieren.
Informationen über z.B. Neukunden vs Bestandskonden können meist schon standardmäßig erhoben werden, aber die Auszeichnung, welche Interaktion in welchem Prozessschritt im Check-Out passiert, erhält nur, wer auch Segmente selbst erstellt.

3. Produktinhalte

Ein Tracking auf Produktebene kann aufweisen, wann ein Produkt die Chance hatte gesehen zu werden und somit eine Impression erhielt. Denn letztlich kann die Performance von Produkten nur bewertet werden, wenn sie auch ähnliche Chancen für den Verkauf durch ähnliche Impressions im Shop erhalten haben.

4. Werbeflächen

Viele Shops bietet auf der Startseite oder auch Kategorieseiten verschiedene Banner und damit interne Werbung. Meist werden diese jedoch nicht auswertet. Werden diese Banner korrekt vertagt und damit messbar gemacht, entstehen erst wirkliche Optimierungsmöglichkeiten.

5. Suchfilter

Mit Filtermöglichkeiten für Produkte in einem Shop individualisiert der User seine Produktansicht. Die Nutzung dieser unterschiedlichen Datenansichten des Users kann mit „Benutzerdefinierten Dimensionen“ auswertbar gemacht werden.
Dies sind die besseren „Events“.

6. Power-Segmente

Mit „Bedingungen“, die selbst angelegt werden können und diese in „Abfolgen“ können im Bereich Segemente ganz individuelle Bereiche ausgewertet werden.

7. Nutzer im Detail

Über „Zielgruppe –> Nutzerexplorer“ können ganz individuelle Einzelauswertungen durchgeführt werden. So kann jeder einzelne Nutzerpfad wunderbar nachvollzogen werden.

Soweit der Bericht zu den ersten Vorträgen der SEOkomm 2017. Wir freuen uns auf die weiteren Vorträge und die abendliche Party mit Networking und spannenden Diskussionen.

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